William Kentridge (*1955) fertigte exklusiv für die Deichtorhallen eine Radierung mit dem Titel Lexicon (Promenade) an. Sie wurde auf durchscheinendem Papier gedruckt und auf Baumwollrupfen aufgezogen, einer Technik, durch die jedes kleinste Detail deutlich hervorgehoben wird. Die Arbeit ist Teil einer fünfteiligen Serie von Radierungen, die sich auf eine Reihe von Bronzeskulpturen mit dem Titel Cursive bezieht.
Kentridge betrachtet die Skulpturen als eine Art visuelles Lexikon, es sind Glyphen, die er anordnet, um skulpturale Sätze zu konstruieren, oder neu
arrangiert, um deren Bedeutung wieder zu verändern. Die Werktransformation und ständige Weiterentwicklung von Schaffensprozessen ist typisch für Kentridges Arbeitsweise. So überträgt er hier das Skulpturale in die Sprache der Radierung.