Daniel Spoerri (1930–2024) zählt zu den bedeutendsten Vertreter*innen der Objektkunst. Seine aus Alltagsgegenständen bestehenden Assemblagen und Collagen entstehen aus dem leidenschaftlichen Sammeln von kuriosen Fundstücken. Auf zwei Etagen versammelt die Ausstellung WIDERSPRÜCHE SIND MIR LIEB in der Sammlung Falckenberg der Deichtorhallen Hamburg überblickartig das vielfältige Werk des kürzlich verstorbenen Künstlers, der im kommenden Jahr 95 geworden wäre.
Im Dialog mit Werken aus der deutschen und US-amerikanischen Counter Culture der Sammlung Falckenberg erweitert die Ausstellung den Blick auf den interdisziplinären Künstler. Es ist die letzte Ausstellung, zu der die Idee noch in Abstimmung mit Harald Falckenberg entstanden ist.
In Abgrenzung zur abstrakten Kunst und anknüpfend an die Readymades und Dada der 1960er Jahre kreierte Daniel Spoerri mit seinen sogenannten »Fallenbildern« eine eigene Kunstgattung, für die er bis heute weltweite Bekanntheit erlang. Zufällige, geordnete, oder unordentliche Situationen fixiert er unverändert auf ihrer Unterlage (Tisch, Schachtel, Schublade). Das Horizontale wird ins Vertikale gebracht; das Resultat zum Bild erklärt. Selbst ein künstlerischer Autodidakt, hinterfragt Spoerri das Prinzip der Autor*innenschaft und stellt direkte Bezüge zur Wirklichkeit her.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Artoma Kunst- und Kulturmanagement GmbH und wird seitens der Deichtorhallen kuratiert von Goesta Diercks und Dirk Luckow in Kooperation mit Barbara Räderscheidt, Direktorin des Ausstellungshaus Spoerri in Hadersdorf am Kamp (Niederösterreich) und Thomas Levy, langjähriger Wegbegleiter Spoerris, Galerist und Kurator.
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