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DOUBLE FEATURE:
GUTE AUSSICHTEN 2023/24/25

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PHOXXI 6. September — 9. November 2025

Die Gruppenausstellung GUTE AUSSICHTEN 2023/24/25 bringt die Arbeiten von dreizehn Preisträger*innen gleich zweier Jahrgänge zusammen, die Fotografie und deren Erweiterungen als treibende Kraft nutzen – um zu erzählen, zu erfinden, zu verbinden und gegenwärtige Themen unserer Zeit neu zu verhandeln.

Welche Spuren schreiben sich in (Erinnerungs)Landschaften ein? Clarita Maria reist in Ichibukisho – Act of Memory ins Unterbewusstsein, um vergessene Geschichten aus Lusaka, Sambia, neu zu verweben. Kyu Sang Lees Ostinato Interstice Rendering reflektiert seine kulturellen Eindrücke aus Südkorea, Südafrika und Deutschland in einer komplexen, sich ablösenden Bildsprache. Massimiliano Cortesellis Contrapasso verhandelt anhand von Landschaften und Porträts Themen von Rache und Korruption vor dem Hintergrund vorsätzlich gelegter Waldbrände im Mittelmeerraum. Maya Vieth öffnet in Während wir schlafen, ziehen Wölfe um die Häuser einen doku-fiktionalen Raum, der von Lebensgeschichten und Begegnungen in einer dünn besiedelten Region am östlichen Rand Deutschlands erzählt – einem Ort, an den die Wölfe zurückgekehrt sind.

Wie verändert uns die permanente Präsenz sozialer Medien, welche Impulse gibt künstliche Intelligenz? NiKAs DIGITAL_DOPAMINE setzt sich performativ mit den Fallstricken des digitalen Überkonsums auseinander. Lia Meret Lehmkuhl erschafft in Synthetic Embrace mit der Figur Betty Blizz ein künstliches Idol und richtet ihren Blick auf verborgene, aber machtvolle Strukturen parasozialer Beziehungen. Robin C. Wolf nimmt in prompt: me die Rolle einer künstlichen Intelligenz ein, lässt sich Prompts schicken und verwandelt diese in fotografische Objekte, während Matthias Grund in Other Images die Mechanismen und Systeme künstlicher Bilderzeugung erforscht und illustriert.

Wie beeinflussen Migrationserfahrungen, Konfliktlinien und erfundene Traditionen Identitäten? Lea Greub begibt sich in der multimedialen Langzeitstudie No Georgian Dream auf die Suche nach aufkeimender Hoffnung inmitten von Konflikten der jungen Generation Georgiens – insbesondere der Technoszene – mit den konservativen Werten des Landes. Mathilde Tiden Hansens fotografische LangzeitstudieSonnenallee untersucht die Berliner Sonnenallee als ambivalenten, sich fortlaufend transformierenden Ort und erzählt in Porträts und Stadtlandschaften von Migration und Gemeinschaft. Larissa Zausers Arbeit Schützinnen fokussiert dagegen in abstrakten Porträts Schützenkompanien in Tirol und macht das Fehlen von Frauen und die damit verbundenen Hierarchien sichtbar.

Wie lassen sich subjektiv erlebte Ausnahmezustände fotografisch erfassen? Béla Avi Beinholds Installation Das letzte Zeichen verdichtet den Moment, in dem der Künstler eine unbekannte Leiche auffand und schafft so ein Bild für eine Realität, die im Kontext von Suchtmechanismen allzu oft übersehen wird. Denisa Poteca setzt sich in Die Psyche, der Körper und die Umwelt sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen einander mit einer selbst auferlegten fünfzehntägigen Isolation auseinander, um sich in einen emotionalen Ausnahmezustand zu versetzen.

Seit 2004 zeichnet gute aussichten herausragende Abschlussarbeiten deutscher Hochschulen und Akademien aus und die Preisträger*innen werden im Haus der Photographie, aktuell im PHOXXI, einem großen Publikum vorgestellt.

Kuratorin: Sarah Gramotke, Volontärin Haus der Photographie

Eine Kooperation des Haus der Photographie mit der Körber-Stiftung.

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Eröffnung

Freitag, 5. September, 19 Uhr.