Weltweit erstmalig wird die JULIA STOSCHEK COLLECTION umfangreich außerhalb des privaten Sammlungshauses in Düsseldorf in einem musealen Kontext vorgestellt. Auf über 2.000 qm werden ab dem 16. April 2010 65 Werke von 54 Künstlern in den Deichtorhallen aus dieser jungen Privatsammlung präsentiert. In der Ausstellung liegt der Schwerpunkt auf Film- und Videoarbeiten der letzten 40 Jahre wie in der gesamten Sammlung von Julia Stoschek.
Klassiker der Video-Kunst wie Marina Abramovićs „Art must be beautiful,/Artist must be beautiful“ von 1975/76, Vito Acconcis „Openings“ (1970) und Chris Burdens „Shoot“ (1971) stehen jungen Arbeiten gegenüber und geben Gelegenheit, die historischen Bezüge in der noch jungen Gattung der Videokunst nachzuvollziehen. Der Großteil der Werke stammt aber aus den 2000er Jahren. Von eher lyrischen Arbeiten wie Heike Baranowskys „Mondfahrt“ über aufwendig animierte Filme wie Björks „Wanderlust“ in 3D oder Nathalie Djurbergs Knetanimationsfilm „It’s the Mother“ bis zu großartigen Rauminstallationen von Isaac Julien, Robert Boyd, Monica Bonvicini oder Anthony McCall.
Begleitend werden Skulpturen (z.B. von Nandipha Mntambo, Franz West), fotografische Arbeiten (z.B. von Thomas Demand, Taryn Simon, Thomas Ruff) und Installationen (z.B. von Jeppe Hein) gezeigt. Der Titel der Ausstellung „I Want To See How You See“ geht auf eine gleichnamige Arbeit von Pipilotti Rist (2003) zurück.Vielen Arbeiten ist gemein, dass sie den Produktionsprozess reflektieren oder die durch eine (Film- oder Foto-) Kamera inszenierte Wirklichkeit hinterfragen. Auch die Auseinandersetzung mit dem massenmedial vermittelten Frauenbild ist ein häufig auftauchendes Thema.
Die Ausstellung knüpft an die Tradition der Deichtorhallen an, große Sammlungen zu präsentieren. In diesem Fall handelt es sich um eine der bedeutendsten Sammlungen medial geprägter Kunst in Deutschland, was sicher mit dem Alter der Sammlerin (*1975) in Zusammenhang steht. Gleichzeitig knüpft die Schau an die Ausstellung der Mediale von 1993 an, in der erstmals medienorientierte Kunst in den Deichtorhallen breit gefächert zeigt wurde.
Künstler und Künstlerinnen:
Marina Abramović / Vito Acconci / Pep Agut / Peggy Ahwesh / Doug Aitken / Eleanor Antin / Heike Baranowsky / Lynda Benglis / Walead Beshty / Björk (Encyclopedia Pictura) / Monica Bonvicini / Robert Boyd / Chris Burden / Jeff Burton / Matt Calderwood / Paul Chan / Patty Chang /
Thomas Demand / Jen DeNike / Nathalie Djurberg / Claus Föttinger / Douglas Gordon / Cao Guimarães / Andreas Gursky / Jeppe Hein / Christian Jankowski / Isaac Julien / Terence Koh / Klara Liden / Gordon Matta-Clark / Anthony McCall / Adam McEwen / Alex McQuilkin / Nandipha Mntambo / Lutz Mommartz / Bruce Nauman / Carsten Nicolai / Tony Oursler / Paul Pfeiffer / Rob Pruitt / Pipilotti Rist / Aura Rosenberg / Martha Rosler / Mika Rottenberg / Thomas Ruff / Christoph Schlingensief / Carolee Schneemann / Taryn Simon / Wolfgang Tillmans / Steina Vasulka / Clemens von Wedemeyer / Franz West / Hannah Wilke / Aaron Young
Das Buch „Julia Stoschek Collection – I Want To See How You See“ erscheint in der Snoeck Verlagsgesellschaft mbH, Hg. Dirk Luckow, mit Texten von Beate Söntgen, Dörte Zbikowski sowie einem Gespräch zwischen Dirk Luckow und Julia Stoschek, und 54 Texten zu den ausgestellten Werken mit farbigen Abbildungen. Format 17,5 x 24,5 cm, 148 Seiten, Hardcover, Surbalin bezogen mit PVC-Umschlag, ISBN 978-3-940953-51-3, Preis: 24,80 EUR